Wenn man von einer psychologischen Schule spricht, meint man damit nicht ein Schulgebäude, in dem die Psychologen lernen. Das wäre die Universität/Hochschule. Eine Schule ist in einer Wissenschaft eine Richtung der Wissenschaft mit gleichen Ansichten bzw. Annahmen. Die Anhänger einer Schule erklären sich die Welt und die Lösung der Probleme ihrer Wissenschaft auf ähnliche Weise. Oft haben sie einen Wissenschaftler, der diese Ansichten als erster oder ihrer Meinung nach am besten zusammen gefasst und verkündet hat. Manchmal trägt die Schule dann seinen Namen. Philosophen z.B. können sich als Anhänger von Hegel sehen und sich „Hegelianer“ nennen oder nach Karl Marx „Marxisten“.

Auch die Psychologie, die über 150 Jahre alt ist, hat ihre Schulen. In dieser Sektion erläutere ich nicht alle Schulen aller Fachgebiete der ganzen Psychologie, sondern nur die, die für das Therapiewesen relevant sind, denn das interessiert dich. Und auch von diesen nur einige. In Deutschland sind nur zwei zur staatlichen Abrechnung von Psychotherapie zugelassen, weltweit gibt es aber viele dutzend und in Österreich sind sogar 22 zugelassen.

Wenn du diese Schulen und ihre Arbeitsweisen kennst, dann verstehst du auch, warum Psychotherapeuten auf eine gewisse Art arbeiten. Die nicht einfach nur individuell am Charakter des Einzelnen liegt. Sondern auch in seiner Ausbildung erlernt ist.

Noch ein Hinweis: wenn Wissenschaftler über die Schulen ihres Faches sprechen, dann tun sie das immer subjektiv, also durch ihre eigene Weltsicht geprägt. Niemand kann das objektiv. Im Gegensatz zu anderen gebe ich dies aber von vornherein zu, denn möglichst nahe an Objektivität heran kommen kann nur, wer sich über seine eigene Subjektivität im Klaren ist. Natürlich schildere ich die Psychologen, die mir näher stehen, auf eine andere Art als die, nach denen ich eben nicht arbeite.

Die in Kurzform vorgestellten psychotherapeutischen Schulen und Psychotherapeuten: